Mit dem künstlerisch-dokumentarischen Projekt Luise. Archäologie eines Unrechts hat der Fotograf Stefan Weger seine eigene Familiengeschichte im Nationalsozialismus bearbeitet. Luise war Stefan Wegers Urgroßmutter. Die Bäuerin ließ den siebzehnjährigen, polnischen Zwangsarbeiter Walerian Wróbel, der auf ihrem Hof in Bremen arbeitete und dort Feuer gelegt hatte, von der Gestapo abholen. Walerian war nur zehn Tage auf dem Hof, hatte Sprachprobleme und Heimweh. Er wurde ins KZ Neuengamme gebracht, war dort acht Monate inhaftiert, wurde von einem Bremer Sondergericht zum Tode verurteilt und schließlich hingerichtet.
Stefan Weger suchte Familienfotos, erkundete das inzwischen zugewachsene Gelände um den alten Bauernhof und sammelte Akten. Daraus ist eine Fotoausstellung entstanden – ein virtuelle 3D-Rundgang – der online besucht werden kann.